Lai Grand – Lai Pintg La da Vons GR 15.8.2020
Von Tguma zum Lai Grand – Lai Pintg – Farcletta Lai Pintg – Lai da Vons
Um 7h morgens schaue ich aus dem Fenster hinaus. Der Piz Viznan erstrahlt in der Morgensonne aber die weissen Wolken hängen an den Talhängen.
Nach dem guten Morgenessen stehe ich dann zur Zeit bereit auf dem Dorfplatz. Der Wanderbus kommt und fährt um ca. 8.30h mit einigen Wandereren ab. Ich habe mich auf diese Fahrt hinauf gefreut. Sie bietet Gelegenheit, das Gebiet des Schamserberges kennenzulernen. Wir sind bald an der Sonne und alle Sorgen inbezug auf das Wetter sind verflogen.
Um 8.52h erreichen wir Tguma da Tumpriv 2402m, die Endstation des Wanderbuses. Für Fr. 10 haben wir 914 Höhenmeter überwunden. Ohne diesen Bus könnte ich meine geplante Tour nicht machen.
Die Landschaft hier oben ist wunderschön; das grosse, grüne Gebiet der Alp Anarosa breitet sich vor uns auf. Auch hier oben wird noch Heu eingefahren.
Ich mache mich gleich auf den Weg, der über eine Alpstrasse, die in einem grossen Bogen leicht hinunter auf die Alp Curtinatsch 2272m führt, die ich im 9.15h erreiche. Auf meinem Weg kann ich viele Murmeli beobachten.
Wie ich gelesen habe soll die Alp Curtinatsch die höchstgelegenen Kuhalp des Kantons Graubünden sein.
Weiter geht es hinüber zur Alp und Agrotourismo Nurdagn 2261m (9.26h). Hier wollte ich eigentlich übernachten, aber es hatte keinen Platz.
Ich wandere weiter und komme um 9.48h zur Abzweigung 2313m direkt nach Lai Pintg, die ich aber nicht nehme. Der Weg zum Lai Grand steigt leicht an auf eine Kuppe und dann sehe ich um 10.13h den Lai Grand 2386m. Er ist wirklich wunderschön, er liegt in einer Mulde unterhalb der Pizzas d’Anarosa 2902m, wo es viele Steinböcke haben soll. Ich verweile einige Zeit am See und versuche ihn, von verschiedenen Seiten zu fotografieren, werde aber durch sumpfiges Gelände eingeschränkt. Ich suche mir zwischen die Steinen und Felsbrocken einen Weg, um wieder zu den rot-weissen Zeichen zu kommen, was gar nicht so einfach ist.
Ich möchte nun zum Lai Pint gelangen, was ein schwieriges Unterfangen ist, denn ich möchte keinen Umweg machen. Um 10.49 ich erblicke den Lai Pintg, der in einer Mulde auf einer Höhe von 2312m liegt. Hinter ihm ragt die graue Geröllwand auf, durch die der Weg hinauf auf die Farcletta digl Lai Pintg 2585m führt. Wenn ich dort hinaufschaue, überkommt mich ein eher mulmiges Gefühl !
Auch der Lai Pintg ist beindruckend aber mit seinen vielen Armen ganz anders als der Lai Grand. Ich versuche, weglos zum See hinunterzukommen, wo sich gerade eine Familie befindet und wo ich auch den Wegweiser erblicke. Um 11.05h bin ich beim Lai Pintg, wo ich einen kurzen Trinkhalt einschalte. Der Weg zur Farcletta sieht nicht gut aus, er führt durch Geröllfelder. Ich zweifle ob ich diesen Übergang auch machen soll. Ich hatte zuvor zwei junge Männer getroffen, die von dort hinuntergekommen waren. Sie sprachen von den vielen Gröllfeldern.
Ich überlege und komme zum Schluss, dass es nicht so viele Höhenmeter seinen, nur 237m.
Also mache ich mich auf den Weg. Anfänglich geht es ganz gut. Immer wieder mache ich Fotos vom Lai Pintg, der immer tiefer unter mir liegt. Ich komme weiter oben in ein Geröllfeld, das auch zu meistern ist. Erst als ich dann vor dem steilen Hang mit groben Felsblöcken stehe und weit oben eine schmale Spur sehe, merke ich, auf was ich mich eingelassen habe. Ich sehe in diesem steilen Geröllfeld kein rot-weisses Zeichen mehr und rutsche auch etwas aus. Kurz verzage ich, reisse ich mich aber zusammen und wende mich um, um dann doch wieder eine Spur zu sehen. So taste ich mich sehr sorgfältig, jeden Schritt bewusst machend, langsam hinauf. Dazu kann ich auch meine Stöcke benutzen, die eine grosse Stütze sind und mich am Abrutschen hindern. Allmählich wird das Gelände wieder etwas flacher und ich ich sehe hinauf zur Farcletta digl Lai Pintg 2590m, die ich dann um
12.21h erreiche. Nun habe ich einen Mittagshalt und eine Ruhepause verdient ! Nun ist alles gut, was für eine Erleichterung! Aber ich denke, dass ich mit meinen 75 Jahren so etwas nicht mehr machen sollte ( T3 ).
Ich mache etliche Fotos von der Farcletta aber auch vom Lai Pintg, der tief unter mir liegt.
Ich sehe jenseits des Passes die Cufercalhütte, an der ich beim Abstieg vorbeikommen werde und welche ich bereits auf der Wanderung vom Lai da Vons aus besucht habe.
Um 12.47h mache ich mich an der vorerst steilen Anstieg, der mich an einer Hütte vorbeiführt. Dann gibt es nochmals ein steiles Stück und dann führt der Pfad durch das Alpgelände zur Cufercalhütte 2385m, die ich um
13.29h erreiche.
Ich wandere weiter gegen den Aussichtspunkt. Vor mir springen fünf Kühe auf den Weg hinunter, als ob sie
auf mich gewartet hätten. Ich gehe etwas zurück mache dann einen Umweg, um ihnen nicht zu begegnen.
Für den weiteren Abstieg wähle ich wieder den Weg gegen Glattenberg, um dann auf einem Alpsträsschen Richtung See zu gehen.
Ich habe noch viel Zeit bis zur Abfahrt des Wanderbuses um 15.30h. So gibt es nochmals eine Pause auf einer Wiese mit Blick auf den schönen Lai da Vons.
Der Bus ist rechtzeitig da, sodass ich in Sufers noch auf den Bus nach Thusis warten muss.
Das war eine ganz schöne Wanderung. Nur den Passübergang habe ich mir leichter vorgestellt.
Laut Schweizmobil:
Distanz: 12.29km; Aufstieg: 513m; Abstieg: 891m; Wanderzeit: 4h 3 min