Lutersee, Oberalppass UR 4.9. 2020
Vom Oberalppass auf die Fellilücke – Lutersee – Gütsch
Route: Oberalppass 2043m – Fellilücke 2478m – Platten – Lutersee – Gütsch
Schon um 6h muss ich in Basel losfahren, damit ich meine Wanderung auf die Fellilücke um 10h in Angriff nehmen kann.
Das Wetter sollte heute sehr gut sein. Durch eine sehr wilde alpine Landschaft steige ich hinauf. Es wechseln sich steilere und flachere Abschnmitte ab, die letzteren sind kleine Moorgebiete. Ich sehe eine kleine Schafherde und von den Hängen herab ertönt das Blöcken einzelner Tiere. Ich komme an mehreren kleinen Wasserfällen vorbei.
Es gibt auch eine wirklich steile Stelle durch die Felsen, wo die Holztreppe hilfreich ist. Unterhalb der Fellilücke, die endlich am Horizont erscheint, mache ich eine kurze Trink- und Fotopause.
Um 11.30h erreiche ich die Fellilücke, wo sich einige Wanderer und Schafe befinden. Hier gibt es eine Fotopause. Die Sicht ist sehr beeindruckend. Ich sehe gegen Norden hinunter ins Fellital. Vor mir ragen die grauen Spitzen vom Schneehühnerstock 2774m, Schijenstock 2888m, Bächenstock 2944m, Rienzenstock 2958m auf. Das Panorama gegen Süden ist allumfassend (da ist der Peakfinder eine grosse Hilfe).
Ich mache mich dann wieder auf den Weg und muss etwas absteigen, um auf den Weg zur Mittelstation der neuen Gondelbahn Schneehüenerstock-Express zu kommen. Die Landschaft ist sehr steinig wie auch der Weg, der eigentlich eine Fahrstrasse ist.
Das habe ich mir anders vorgestellt! Ich komme bei Platten 2415m vorbei, wo sich die MIttelstation der Gondelbahn befindet.
Auf dem Weiterweg muss ich fesstellen, dass diese Gegend eigentlich nur auf den Wintertourismus eingestellt ist. Ich sehe unter mir die hässlichen grauen Narben der verschiedenen Skipisten. Ich gehe auf der hässlichen, steinigen Strasse anstelle auf einem schmalen Wanderweg ! Bald erblicke ich den prächtigen Lutersee 2357m in einer Mulde. Der Weg verläuft aber weit oberhalb des Sees. Da ich Fotos machen möchte, steige ich zum See hinunter. Hier halte ich meine MIttagspauseund geniesse die prächtige Sicht auf den See und die umliegenden Berge. Ich sehe auf der gegenüberliegenden Seite des Sees einen Pfad, der aber nicht auf der Karte eingezeichnet ist. Ich folge andern Leuten auf dieser Spur. Daher kann ich den Lutersee auch von einer anderen Perspektive aus fotografieren. Aber das hat auch seinen Preis, denn der Pfad führt in ein Geröllfeld mit mächtigen Felsblöcken. Da muss ich mir einen Weg suchen, was einige Sorgfalt und Kletterei beinhaltet. Ich lande dann endlich auf einer Skipiste, die mich wieder hinauf auf die Fahrstrasse hinüber zur Bergstation des Gütsch- Express bringt.
Eigentlich wollte ich hinunter zur Station Nätschen hinuntersteigen. Aber die Fahrstrasse schreckt mich ab. Als ich dann die Windräder beim Gütsch sehe, beschliesse ich, noch dort hinauf zusteigen, um das Panorama von dort aus zu fotografieren. Um den Zeitplan einzuhalten, würde ich mit der Gondelbahn hinunterfahren, was ich dann auch tue (Fr.7).-
Auf dem Nätschen habe ich noch Zeit, einen Kaffee zu trinken (kleine Tasse -hoher Preis). Der Zug um 15.04h hat Verspätung aber es reicht trotzdem auf die Bahn nach Göschenen. Die SBB schickt mich heute auf die Reise nach Basel mit fünfachen Umsteigen! Im Hinweg hatte ich einen direkten Zug von Basel nach Erstfeld!
Der Aufstieg zur Fellilücke war landschaftlich sehr reizvoll und der Lutersee war ein Erlebnis. Aber die grobe Fahrstrasse dort oben war nicht nach meinem Geschmack. Es bestätigt wieder einmal meine Erfahrung: Skigebiete sind im Sommer eher zu meiden für Wanderer. Aber ich wollte nun einmal den Lutersee sehen und fotografieren.
Laut Schweizmobil:
Distanz: 8.31km; Aufstieg: 584m; Abstieg: 282m; Wanderzeit: 2h 56min