Bella Tola VS 6.8.2015
Bergwanderung auf die Bella Tola 3025m
Von der Cabanne Bella Tola auf den 3000er Bella Tola, zum Pas du Boeuf und das Bortertälli hinunter nach Oberems
Bilder siehe unten
Auf der Cabanne Bella Tola kann man auch sehr früh ” Zmorge ” essen (es wird alles bereit gestellt und die Instruktion zum Gebrauch der Kaffeemaschine erfolgte am Vorabend).
Unsere Vorhut hat sich schon um 5.00 h aus der Hütte geschlichen und möchte den Sonnenaufgang auf der Bella Tola erleben.
Die Nachhut ist um 7.15 h bereit zum Abmarsch. Das weite Alpgelände liegt noch lange im Schatten als wir langsam immer etwas höher kommen. Es wandert sich gut in der Kühle des Morgens.
Um 8.13 h befinden wir uns bei Le Marais de Roua 2484m, einem Gebiet mit kleinen Seen und Wasserläufen.
Von hier aus soll es noch 1 h 30 min zur Bella Tola sein.
Wir kommen an der Abzweigung zum Lac Bella Tola vorbei. Dann beginnt der steile Aufstieg, der aber in Serpentinen angelegt ist und daher gut zu bewältigen ist. Auf einer Art von Plateau machen wir einen Trinkhalt und nehmen dann das letzte Wegstück in Angriff, das durch eine graue Felslandschaft führt. Wir kommen an einer kleinen Schutzhütte vorbei und dann befinden wir uns bald auf dem Grat, von wo man entweder zum Rothorn 2898m oder zur Bella Tola 3025 gehen kann. Wir haben uns für letzere entschieden – werden wir doch noch eine lange Wanderung vor uns haben.
Auch ist der Abstieg zum Pass de Boeuf geplant, der über die Bella Tola erfolgt.
Auf dem Weg hinauf zum Gipfel hat es einige rutschige Stellen aber auch viel Geröll, das Halt gibt. Ich sehe nach Norden hinunter auf den Gletscher der Bella Tola oder das, was davon übrig geblieben ist.
Leider hat sich der Himmel immer etwas mehr bewölkt und wir haben von hier oben nicht das Panorama, das wir erwartet haben. Aber jedenfalls ist die Sicht vom Gipfel, den wir ca. um 10.00 h erreichen sehr eindrucksvoll. Die Bilder, die ich von hier aus machen sehen zuhause eher aus wie Malereien.
Es gibt natürlich einige Gipfelfotos zusammen mit unserer Vorhut, die hier oben auf uns gewartet hat.
Um ca. 10.20 h machen wir uns an den Abstieg, der sich als sehr steil und rutschig herausstellt. Ich bin froh, mich ab und zu an den gespannten Seilen halten zu können. Aber schliesslich sind wir unten in der Geröllebene und auch auf den hässlichen Skipisten. Wir gehen Richtung Pas de Boeuf 2817m, den wir um 11.00 h erreichen, wobei wir sogar über ein Schneefeld gehen müssen. Wir sind hier in einer grauen, völlig einsamen Fels – und -Schuttlandschaft. Ab hier war geplant, hinauf zum Borterpass zu gehen. Aber der Schutthang sieht gar nicht einladend ein und verlangt eine Gegensteigung durch völlig unwegsames Felsgelände. So beschliessen wir, den Wegzeichen hinunter nach Oberems zu folgen, die durch das Bortertälli führen, einem einsamen Tal.
Vorerst machen wir wieder einen Halt um 11.30 h oberhalb eines namenlosen Sees. Nun scheint endlich die Sonne durch die Wolken und es wird warm.
Was nun folgt ist ein sehr langer Abstieg über etliche Höhen – und Vegetationsstufen des Bortertälli. Die Landschaft ist faszinierend – man meint, am Ende der Welt zu sein. Manchmal gehen wir durch enge Passagen, um wieder an einem Berghang zu stehen, von dem wir hinunter ins Tal sehen, in dem viele Bäche fliessen.
Wir müssen bald wieder einen Halt einschalten. Nun sind wir auf grün-gelben Weiden und wir sehen hinunter zum Gegenhang des Turtmanntals und talaufwärts ins Rhonetal.
Dann geht es eine Weile fast eben weiter neben und durch die vielen Wasserläufe und später durch Alpweiden, wo es keine Tiere mehr hat. Bald treffen wir auf einen ehemaligen See, ein sumpfiges Gebiet voller Wollgras. Nun kommt wieder eine Steilstufe und dann sehen wir hinunter auf den Giteilte See 2443m. Ein wunderschöner zwischen Felsen gelegener See. Schliesslich sind wir unten am See 13.20 h, umrunden ihn und dann folgt wieder eine Steilstufe hinunter in den nächsten Talboden.
So kommen wir hinunter nach Ängi 2357m zu den ersten Hütten. die aber verlassen sind. Dann geht es talaufwärts gegen Brunnetji, dem Vord. Borterbach folgend. Wir sehen hinunter auf die Alp Zer Pletschu 2186m wo Vorder-und Hint. Borterbach zusammenkommen ( viele Wasserläufe). Hier weiden Kühe und wir hören das Geläute ihrer Glocken.
Unser Weg aber führt nicht hinunter zur Alp sondern geht dem Hang entlang nach Vorsaß. Inzwischen haben wir die Baumgrenze durchschritten und die Landschaft ist lieblicher und grüner geworden.
Dies ist ein sehr schöner Weggabschnitt. Wir treffen hier auf eine Suone, ein natürliches Bächlein, das dem Hang entlang plätschert. Hier sind wir auf der Raaftalpu/Borteralp. Wieder ist ein Pause fällig. Dies ist ein wunderbarer Platz zum Rasten. Den heissen Füssen tut es gut, im kühlen Wasser der Suone abzukühlen!
Wir müssen wieder weiter gehen, haben wir doch noch viele Höhenmeter zu machen ins Tal)!
Ab Vorsass geht es dann deutlich hinunter teils durch den Wald nach Gasalpji 1833m. Wir sind nun auf einem gelb ausgezeichneten Weg. Vorerst gehen wir auf einem Wanderweg, der uns über eine Schafweide führt. Später müssen wir auf der Fahrstrasse marschieren. Oben am Hang gibt es einige wenige Häuser. Wir queren die Horuschlucht. Endlich kommen wir aus dem Wald hinaus und sehen das Dorf Oberems 1382m vor uns.
Es reicht uns gerade noch auf das Bähnlein um 17.00 h und unten in Turtmann haben wir Anschluss an den Bus nach Leuck, von wo wir nach Visp fahren. Hier unten im Rhonetal ist es sehr heiss! Es könnte heute der heisseste Tag des Sommers 2015 gewesen sein.
Dies war eine sehr lange Wanderung, die uns auf einen grossartigen Aussichtspunkt aber auch durch eine unberührte Landschaft führte.
Laut GPS:
Distanz: 16.2km; Aufstieg: 696m; Abstieg: 1683m; Marschzeit: 7 h 06 min; gesamte Dauer: 9h 40 min; gesamte Rastzeit: 2 h 34 min