Rotstockhütte

20.8.2011
Hotel Tschingelhorn im Obersteinberg – Abstieg nach Folla – Aufstieg auf Bergweg im Sefinental bis Firten – über Ozen zur Boganggenalp (Sefinen) und zur Rotstockhütte, 2039m – unterhalb Bryndli auf die Spilbodenalp 1739m – nach Mürren


Um 7.30 ist Morgenessen mit guten Brot und Käse. Nach 8.30 finden sich alle zusammen zu einem Gruppenbild und dann geht es auf einem am steilen Hang liegenden Bergweg los hinunter gegen Folla 1678m. Teils wandern wir durch den Wald teils durch offenes Gelände, immer wieder überqueren wir einen Bach. Wir kommen immer weiter hinunter ins Tal, die Häuser von Stechelberg werden sichtbar.Im Wald gibt es dann eine nach links führende Abzweigung,die uns über die Sefinen Lütschine hinein ins Sefinental führt. Wir gelangen auf dem Talweg neben der wild rauschenden Lütschine über Brand, ein anderes „Tal“ , Bin Spitzeren allmählich hinauf nach Firten. Das Sefinental wird begrenzt und abgeschlossen duch die steilen Felswände von Tschingelspitz, Gspaltenhorn, Bütlasse, Vord. Bütlasse und Sefinenhorn.
Bei bedeckten Himmel gestaltet sich der weitere Aufstieg über Ozen auf die Boganggenalp etwas weniger schweisstreibend. Bald tut sich der grosse, grüne Talkessel der Alp vor uns auf und wir erblicken weit oben die Rotstockhütte. Nun haben wir jedenfalls das Ziel vor Augen. Es dauert aber noch eine Weile bis wir es erreicht haben. Das Wetter ist inzwischen wieder freundlicher aber auch wärmer geworden. Im Gelände der Boganggenalp stossen wir auf viele Schwalbenwurzenziane, die auch im Bild festgehalten werden müssen. Auf dem Pfad hinauf zur Hütte begleiten uns Bächlein, dann queren wir sie. Hier blühen schon die Silberdisteln und ab und zu sehe ich die kleinen violetten Fels-Kranzenziane.
Oberhalb einer kleinen Felsschlucht führt uns dann der Weg in einem weiten Bogen über die Alpweiden zur Rotstockhütte, wo die rot-weiss farbenen, aufgespannten Sonnenschirme winken. Wir sind nun auf der Boganggenalp 2039m angekommen. Wir setzen uns an die Tische vor der Hütte. Unser Durst ist riesengross. Bald steht eine ganze Batterie von leeren Halbliter Gläsern vor uns ! Wie gut mundet ein Getränk, wenn man so richtig Durst hat!
Hier halten wir unsere Mittagsrast, ist es doch schon 13.00. Von hier oben haben wir eine wunderbare Sicht auf die Jungfrau und alle auf sie folgenden Berge bis zum Grosshorn, schneegekrönte Gipfel, die uns schon gestern den ganzen Tag begleitet haben.
Je nach Standpunkt lugen auch schon der Eiger und der Mönch über die grünen Matten heraus.
Diese sieht man aber nur von der Hügelkuppe aus, wo auch die Ställe und eine Alphütte stehen, denn die Stockhornhütte liegt in einer Mulde.
Diese umfasst das ganze Alpgelände und dehnt sich aus bis zu den steilen Abhängen des Schilthorns. Von diesem aus zieht sich ein Grat hinüber bis zum Hundshorn und der Sefinenfurgge.
Gegen zwei Uhr sind wir wieder startbereit. Wir erleben beim Aufbruch eine Bergrettung mit Helikopter.
Nun wandern wir auf einem schmalen Weg an den grünen Hängen des Gebiets Sefinen. Die Sicht ist traumhaft schön! Allmählich verschwinden die Gipfel des hinteren Lauterbrunnentals, die wir gestern bestaunt haben aus unserem Blickfeld und machen – als wir die Felsnase des Bryndli umrunden – dem berühmten Berner Dreiergestirn Platz.
Natürlich können wir uns jederzeit umwenden und schon haben wir wieder die ganze weiss-graue Bergkette vor uns!
Wir geniessen diese einzigartige Panorama Wanderung und steigen dann steil hinunter auf die Spilbodenalp 1793m, wo wir nochmals einkehren. Dann geht es weiter auf einem schönen Wanderweg dem Hang entlang hinunter nach Mürren, wo wir einige Minuten später den Zug besteigen können. Vom Zug aus gibt es neue Ausblicke auf Eiger, Mönch, Jungfrau und Schwarzen Mönch. Bei der Grütschalp müssen wir auf die Seilbahn hinunter nach Lauterbrunnen wechseln. Hier steht der Zug nach Interlaken Ost bereit und wir müssen uns nur einen Platz im vollbesetzten Zug erkämpfen. In Interlaken erreichen dann letzten Endes alle – wenn auch in allerletzter Minute – (unsere Tourenleiterin hat etwas im Regiozug liegengelassen) den direkten Zug nach Basel. Im Laufe der Fahrt finden dann alle wieder zusammen.
Dies waren zwei schöne, erlebnisreiche Tage. Auch das Wetter hat sich von der besten Seite gezeigt.
Ein grosses Dankeschön an unsere Tourenleiterin, Adrian Zingg.
Marianne

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