Wätterlatte, Kiental 28.8.2012
Bergwanderung auf die Wätterlatte im Kiental
Bilder siehe unten
Um 8.40 beginne ich die Wanderung im Dorf Kiental 724m. Der angezeigt Weg geht gleich bergauf an der Kapelle vorbei und verläuft parallel zum Erlibach meist im Walde oder am Waldrand. Ich habe etwas Mühe mit der Orientierung weil es bei keinem Wegweiser eine Ortsangabe gibt. Erst als ich schon weit oben auf dem Alpsträsschen gehe, finde ich einen Anhaltspunkt. Ich bin auf der Staldenweid 1499m angekommen. Schon viel früher habe ich am Talende den Grat des Renggpasses gesichtet. Dort hinauf windet sich das Strässchen in vielen Kehren vorbei an einem schmucken Alpgebäude mit vielen aufgehängten Kuhglocken. Auf der Rengg 1817m steht wieder eine Alphütte mit Stall. Hier ist überall Weidegebiet. Ich mache einen wohlverdienten Halt auf dem windigen Grat und geniesse die Aussicht sowohl nach Westen zu den Bergen die Kientals wie nach Osten zum Morgenberghorn und hinunter ins Suldtal. Gerade vor mir steigen die zerklüfteten Hänge des Lartiejenspitzes 2421m und des Dreispitzes 2520m auf.
Weiter geht es dann endlich auf einem richtigen Bergpfad weiter, der einem Steilhang entlang und hinauf zu einer Art kleinen Pass führt. Von hier aus tut sich eine neue Sicht vor mir auf und zwar auf den Thunersee und den Niesen. Gerade oberhalb von mir winkt der langgezogene Gipfelblock der Wätterlatte. Der Pfad wendet sich nun scharf nach Westen und steigt steil durch Alpenrosengebüsch an. Es gibt doch noch 130m zu überwinden, um auf den Grat zu gelangen. Hier oben ist es wieder flach, es gibt sogar kleine Feuchtgebiete; die Landschaft ist sehr malerisch. Es steht auch eine Gipfelpunktstange aber kein Kreuz. Die Sicht hinunter ist wunderbar, besonders der Grat, der sich vom Gipfel hinüber zur Standflue zieht, ist landschaftlich sehr reizvoll. Nach einem eher kurzen Halt nehme ich ebendiesen Weg unter die Füsse und bewundere die verschiedensten Ausblicke, die sich bieten. Über offenes Weidegelände komme ich hinunter zur Engelalp 1788m. Von hier könnte ich noch einen kleinen Abstecher zum Engelhorn machen, was ich aber unterlasse, da das Wetter zunehmend schlechter wird. Ich nehme den Bergweg durch den steilen Witterewald unter die Füsse. Hier im Wald sehe ich Schwalbenwurzenziane. Es geht endlos weit hinunter und das Gehen ist auf dem teilweise feuchten Weg recht anstrengend. An einem Punkt könnte ich nach Kiental abzweigen, was ich aber nicht tue. Dies werde ich später bereuen, weil ich auf dem Gebiet von Reichenbach sehr lange auf einem Teersträsschen gehen muss. Von Härggis 1097m an bis weit hinunter ins Tal ist es vorbei mit dem weichen Wanderweg! Dies ist ein Frust. Die kleinen Abkürzungen, die es kurz vor dem Dorf gibt, helfen nicht mehr allzuviel.
Um 14.55 bin ich am Bahnhof Reichenbach und muss noch eine halbe Stunde auf den Zug nach Basel warten.
Laut Profil habe ich 12.1km zurückgelegt, habe 1102 Höhenmeter überwunden, bin 1355 Meter abgestiegen und soll 5. 40 Stunden gelaufen sein. Ich war 6.15 Stunden unterwegs mit allen Pausen eingerechnet.
Dies war trotz allem eine interessante Tour in einem nicht oft begangenen Gebiet.
Teil 01
Teil 02