Bollenwees 12.8.2011

Diaschau mit PicLens: siehe ganz unten

Tourenbericht: Alpstein II
12.8.2011
2. Tag: Rotsteinpass 2120m – Altmannsattel 2368m – 45 Min.
Altmannsattel – Zwinglipass – Fälensee
Für die Rückkehrer: Bollenwees 1470m – Brülisau 922m 2½ Std.
Bus Brülisau – Weissbad

Um 7.00 herrscht schon viel Betrieb in der Rotsteinhütte. Wir stehen gerne auf nach einer etwas unruhigen Nacht, in der wir eher zu warm hatten.
Das Wetter ist wie erwartet schön, wie ich draussen vor der Hütte feststelle. Nach einem guten Zmorge sind wir um 8.00 startbereit und stehen vor der steilen Felswand des Altmanns. Kaum vorstellbar, dass man da hinaufsteigen kann! Aber wir sehen etliche Menschen , die sich am Berg vorwärts bewegen.
Also los! Bald liegt die Rotsteinhütte uns zu Füssen. Teils führt die Spur senkrecht, dann dem Hang entlang hinauf in neue Regionen. Klettern ist angesagt. Es hat aber genügend Drahtseile, die Halt geben. Wir queren dann einen steindurchsetzen steilen Grashang, der auf einen Sattel führt. Von dort führt ein treppenähnlicher Weg weiter hinauf. An sicheren Stellen nehme ich hin und wieder meine Kamera hervor, um Bilder zu machen. Zuhause werde ich dann staunen darüber, was wir alles gemacht haben. Es gibt Bilder von unserem gestrigen Weg über den Lisengrat, vom Säntis, der Meglisalp und dem Seealpsee.
Ich bin froh als wir endlich oben auf dem Sattel angelangt sind und eine Verschnaufspause einlegen. Es ist 8.43. Wir hatten dreiviertel Stunden, wie Margrit dies im Programm angegeben hat. Noch gestern hat Margrit sich entschlossen, von hier aus den unteren Weg über den Zwinglipass zu nehmen und somit weiteren Klettereien ein Ende zu setzen. Wir werden also nicht über den Löchlibettensattel gehen.
Die Sicht von hier aus ist beeindruckend. Vor uns liegt die steile Flanke des Nädligers, dahinter gucken die Spitzen der Churfirsten hervor, man sieht den WIlhauser Schafberg und weit hinten ragt der weisse Tödi in den blauen Himmel.

Vom Altmannsattel geht es gleich steil hinunter und wir müssen uns wieder ans Gehen mit Stücken gewöhnen. Auch dieser Weg verlangt volle Konzentration.
Weiter unten auf grünen, mit Karrenfelsen durchzogenen Alpwiesen gibt es nochmals einen Halt. Hoch über uns thront der mächtige Felsgipfel des Altmanns, darunter liegt der Schutthang, den wir gerade hinuntergekommen sind und in welchem ich nun auch noch Schneereste sehe. Aber nicht alles ist grau und unwirtlich: Hier blühen Alpenblumen und ich entdecke ewas weiter weg ein grosses Murmeli, das von einem Grashügel aus Ausschau hält. Noch hat es mich nicht entdeckt.
Der Weg führt uns dann weiter durch felsdurchsetzte Alpweiden immer mit Blick auf das Rheintal und die Bündner und Glarner Alpen. Es gibt nochmals eine etwas enge Stelle an einer Felswand entlang. Aber wir sind ja nun einiges gewöhnt, mich schreckt auch das tiefe noch teils schneegefüllte Loch auf der anderen Seite des Pfades nicht.
Tief unter uns sehen wir die Zwinglihütte, die wir aber dann links liegenlassen.
Beim Punkt 1985m treffen wie auch auf den Wegweiser, der uns zum Zwinglipass weist.
Die Wanderung durch diese Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Hier gibt es viele blaue Eisenhüte zu sehen. Bald tauchen der Hundstein und dann die Fälentürme links im Gesichtsfeld auf: ein imposanter Anblick – ein Felsturm nach dem anderen! Nach dem Zwinglipass geht es langsam hinunter in Richtung Fälensee, den wir bald einmal im schmalen Tal unten erblicken. Die Gegend hier ist wunderschön, eine Abwechslung zur Steinwüste von gestern ( beim Anstieg zum Säntis und am Lisengrat), ein Grund also die Kamera zu zücken. Zum ersten Mal sehen wie viele leuchtendblaue Frühlingsenzianen.
Ich geniesse diesen Abstieg durch das langgezogene Tal und wende mich hin und wieder um zum Altmann, der immer mehr von seiner imposanten Gestalt verliert.

Wir erreichen dann die Alphütten von Hädern, 1738m, die 2008 mit der Hilfe von Pro Patria und vielen anderen Stiftungen neu aufgebaut wurden. Hier oben weiden die Kühe, die sich von uns nicht stören lassen.
Bald kommen wir in die Talebene von Fälen und dann zur Fälenalp mit ihren wenigen Gebäuden, wie Ställe und Alphütte, wo man sogar einkehren kann. Vor den Gebäuden liegen riesige Felsbrocken verstreut auf dem Talboden, in ihren kargen Schatten lagern weisse Ziegen. Es scheint wirklich Mittagszeit und Ruhezeit zu sein hier auf der Fälenalp ! Auch für uns soll das gelten. Wir müssen nur noch zum Ufer des blauen Fälensees laufen und uns dort im Gras niederlassen.
Voher entdecke im am Seeufer noch ein Fohlen, das dort über den Zaun die Hände der jungen Wanderer beschnuppert. Das ergibt ein schönes Fotosujet. Später sehen wir dann die Mutter des Fohlens ganz oben im Steilhang grasen; sie scheint geländegängig zu sein.

Unser Ruheplatz ist ideal. Adrian geht im kalten See baden, gefolgt von Vreni und später auch noch von Bruni. Der pralle Sonnenschein hilft nachher beim Aufwärmen.

Für einen Teil der Gruppe ist dieser Wandertag der letzte. Sie machen sich auf den Weg nach Brülisau. Wir werden morgen ihre Route vom Höhenweg zum Hohen Kasten verfolgen können.
Der Rest, Margrit, Vreni, Bruni, Adrian und ich bleiben noch eine ganze Weile hier am See.
Wir haben ja unser Wanderpensum bereits erfüllt.
Nachdem Bruni ihr Bad genommen hat und sich an der Sonne aufgewärmt hat, schlendern Vreni, Bruni und ich hinüber zu den Alpgebäuden. In der kleinen eingezäunten Wirtschaft essen wir ein erfrischendes Joghourt währendessen Adrian am Seeufer an der Sonne bratet, bewacht von Margrit.
Nach drei Uhr machen wir uns dann endlich auf den Weg nach Bollenwees, das am andern Ende des Fälensees liegt.
Das Restaurant- Hotel Bollenwees besteht aus zwei aneinandergebauten Häusern.
Nach den vielen Leuten auf der Terrasee zu schliessen, scheint es ein beliebter Ort zu sein. Hier kreuzen sich viele Wanderwege.
Wir sind positiv überrascht vom Innern des Gasthauses, das renoviert wurde. Die Infrastruktur ist gut und das kleine Zimmer mit Massenlager gefällt uns. Wie immer hat es keinen Platz für die Rucksäcke.
Nach dem Einrichten und Duschen verbringen wir den Rest des Nachmittags draussen bei einem Bier.
Das Nachtessen nehmen wir in gut gefüllten Restaurant ein, die Menuauswahl ist auf auf starke Wandererund Kletterer ausgerichtet mit Rösti, Speck und Spiegeleier!
Wir schlafen gut unter den rotkarierten Duvets. Trotz dem offenen Fenster haben wir zeitweise zu warm in diesem kleinen Zimmer.

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