Lac de Derborence VS 21.8.2022

Lac de Derborence; La Fava 2612m, Mont Gond 2710m

Heute setze ich endlich einen lang gehegten Plan um und fahre nach Derborence, im Wallis, was lange Reisezeiten voraussetzt.
Ich habe den Lac de Derborence erst einmal von oben vom „La Tour St.Martin oder Quelle du Diable 2907m „ aus gesehen und wollte schon lange dorthin gehen, insbesondere da ich auch schon zweimal das Buch von Charles Ferdinand Ramuz „ Derborence“ auf Französisch gelesen habe, das mich tief beeindruckt hat.
Das Wetter ist wunderschön und der Lac de Derborence zeigt sich – nach einer nervenkitzelnden Postautfahrt –
von seiner besten Seite.
Zuerst einmal wandere ich hinüber zum See, um ihn von verschiedenen Standorten zu fotografieren.
Dann mache ich mich an die geplante Wanderung vom Lac de Derborence am Hang entlang hinüber zum Stausee Lac Godey und von dort hinunter nach Godey. Von dort wandere ich auf dem Wanderweg weiter und schalte an der laut brausenden Lizerne meinen Mittagshalt ein. Der Weiterweg führ mich nun aufwärts in den Bergwald und am hinteren Seeufer zurück zu meinem Ausgangspunkt.
Natürlich habe ich sehr viel fotografiert, denn diese Ur -Landschaft ist sehr beeindruckend. Wenn man sich überlegt, was hier im 18. Jahrhundert passiert ist. Der Riesen Felssturz hat diesen Talkessel vollständig verändert und hat einen neuen See geschaffen.

Link:

Am 23. September 1714 hat eine geologische Katastrophe das Gebiet von Derborence heimgesucht. Ein Teil des Berges oberhalb kollabierte und löschte die Tierwelt sowie das Leben der dort weilenden Hirten aus. Einheimische glaubten an ein Werk des Teufels, darum bekam der Berg den Namen “Les Diablerets” (diable = Teufel, französisch).  Das “verfluchte” Tal wurde grösstenteils verlassen, darum hatte der zweite, noch grössere Bergsturz 35 Jahre später weit weniger Folgen auf die Bevölkerung. Grosse Gesteinsbrocken bedeckten den Talboden und stauten den Bergbach an. Dadurch entstand Europas jüngster natürlicher Bergsee. Wissenschaftler berechnen den Felsabbruch auf rund 50 Millionen Kubikmeter Gestein. Die so entstandene Landschaft ist ein Paradies für Biologen, Geologen, Fotografen und Besucher jeden Alters. Die Wanderung verbindet zwei Touren: Jene zum Bergsturz (“Tour de l’éboulement des Diablerets” sowie die Umrundung des Bergsees (“Tour du Lac de Derborence”). Im ursprünglichen Wald können 450 Jahre alte Tannen bestaunt werden. Die Chancen, auf Wildtiere zu treffen sind gross – halten Sie Ausschau nach Steinböcken, Rehen, Gämsen, Murmeltiere und Luchsen.

anderer Link:

Um 14.45h besteige ich das Postauto nach Sion. Dieses Mal sitze ich auf der Talseite und sehe in die bis 500m tiefe Schlucht der Lizerne.
Die Strasse ist schmal, führt im steilen Hang teils durch Tunnels und Galerien und bietet atemberaubende Tiefblicke in die Schlucht.
Man kann dankbar sein, dass der Buschauffeur so sorgsam und sicher fährt.

Laut Schweizmobil:
Distanz: 8.06km; Aufstieg=Abstieg: 404m; Wanderzeit: 2h 34min

Karte Schweizmobil:

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